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JAZZ ESSENZ – 5. Qualitäten


Das Gefühl für Jazz entwickelt sich allmählich – durch die Musik, die man hört. Daher ist es wichtig, das Gehör mit echtem, starkem Jazz zu füttern. Auch kommt es darauf an, wie man die Musik wahrnimmt. Deshalb sind auch die Informationen wichtig, die die Insider dieser Musikkultur weitergegeben haben.

Steve Coleman sprach davon, wie man als junger Musiker in diese Kultur kommt, sich bemüht, akzeptiert zu werden, und sich an einem gewissen Punkt in eine eigene Richtung entwickelt, aber weiterhin die Normen in sich hat, die frühere Musiker aufgestellt haben. Bestimmte frühere Musiker seien bis heute sein Maßstab, sein Bezugspunkt. Es gehe immer darum, einen Beitrag zu leisten. Charlie Parker habe einen Beitrag geleistet, auf dem dann viele nachfolgende Musiker aufbauten. John Coltrane sei sehr bewusst gewesen, dass er in einer speziellen Gemeinschaft ist, Teil einer kreativen Sache.1)

Steve Coleman berichtete, wie er als junger Musiker im Kontakt mit älteren Meistern lernte: Es „gab bestimmte Dinge, die wichtig waren: dein Sound, dein Groove und wie du dich selbst ausdrückst. Es gab ständig diese Kritik daran, dass man keinen Sound hat, keinen guten Groove, eine Menge Kritik am Rhythmus: Dieser Musiker kann nicht swingen, er hat kein Feeling und so weiter. Man muss mitkriegen, was es ist, das die älteren Meister gut ausdrücken können, wie man erreicht, dass es sich in einer bestimmten Weise anfühlt, wie man verbindet, wie man swingt. Man hört sie über das Gleiten des Rhythmus, das Swingen des Rhythmus und all diese verschiedenen Begriffe reden. Man muss das mitkriegen um ein Mitwirkender zu sein.“ Die Älteren sprachen auch immer von „dieser ganzen Sache des Storytelling“ (also Geschichten-Erzählens). Sie sagten zum Beispiel über einen Musiker: „Ja, er klingt gut, beherrscht sein Instrument und alles, aber was ist die Geschichte?“ Sie forderten junge Musiker immer auf, eine Geschichte zu erzählen.2)

Begriffe wie Groove, Swing, Sound und Storytelling haben in dieser Musikkultur spezielle Bedeutungen. Die lassen sich nicht theoretisch erfassen. Man kann sich ihnen nur annähern, indem man ein Gespür entwickelt. Ich habe diese Begriffe auf meiner Website verwendet, um drei große Themengebiete zu bezeichnen: „Groove“ für Themen, die mit der Rhythmik zusammenhängen; „Sound“ für Themen, die den Klangcharakter betreffen; und „Storytelling“ für Themen der Improvisation, der Melodik und der Aussage der Musik.

Bei allen Themen ging es mir um ein Verständnis, das das Hörerlebnis steigert, ohne dass man musiktheoretische Vorkenntnisse braucht. Meine Website kann man auf einer Ebene aus wenigen Artikeln lesen. In den Artikeln gibt es Links zu vielen weiteren Artikeln. Je nach Interesse kann man also mehr oder weniger tief in die Themen einsteigen. Soviel zu meiner Website. Ein Link steht unter dem Video.

 

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Fußnoten können direkt im Artikel angeklickt werden.

  1. Näheres und Quelle: Link
  2. Näheres und Quelle: Link

 

 


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